Reinigung und Pflege von Lederbekleidung
Leder – das älteste Bekleidungsmaterial
Leder gehört neben Pelz und Wolle zu den ältesten Bekleidungsmaterialien der Welt.
Schon vor Tausenden von Jahren wurde es wegen seiner natürlichen Eigenschaften geschätzt:
Leder ist zäh, relativ wasserundurchlässig, geschmeidig und atmungsaktiv.
Auch heute ist das Naturmaterial nicht nur ein beliebter Modeklassiker, sondern hat auch den Ruf, besonders haltbar und widerstandsfähig zu sein.
Tatsächlich überzeugt Lederbekleidung neben charakteristischer Optik und Haptik vor allem durch eins: Langlebigkeit.
Reinigung von Lederbekleidung
Egal ob Lederjacke, Lederhose, Lederhemd oder Lederrock – ein Kleidungsstück aus hochwertigem Leder kann durchaus einige Jahrzehnte überstehen.
Häufig getragen passt sich Lederkleidung perfekt an Deine Figur an und sitzt bequem wie eine zweite Haut.
Damit die typischen Materialeigenschaften von Leder, wie Geschmeidigkeit und Strapazierfähigkeit lange erhalten bleiben, bedarf es allerdings einer sorgfältigen Pflege.
Um möglichst lange Freude an Deinem neuen Kleidungsstück zu haben, solltest Du also unbedingt auf die richtige Reinigung und Pflege von Lederbekleidung achten.
Im Folgenden haben wir die wichtigsten Informationen für Dich zusammengefasst.
Das Wichtigste vorweg: Leder gehört nicht in die Waschmaschine!
Auch wenn Leder als unverwüstlich gilt, würde es einen Waschgang in der Maschine womöglich nicht überleben. Warum?
Leder ist kein Textil, sondern die Haut eines Tieres und somit ein organisches Naturmaterial.
Ebenso wenig, wie Du Deine eigene Haut Schleuderwaschgang und Chemiekeule aussetzen würdest, solltest Du es mit Deiner Lederbekleidung tun.
Was könnte beim Waschen von Lederjacke, Lederhose und co. in der Waschmaschine passieren?
Die Nähte im Leder könnten sich so stark verziehen, dass die Passform Deines Kleidungsstücks sich stark verändert und Du es im schlimmsten Fall nicht mehr tragen kannst.
Das Wasser könnte natürliches Lederfett, Gerbstoffe und Pigmente ausspülen, sowie das Leder hart und brüchig werden lassen.
Außerdem greifen chemische Substanzen in Waschmittel die oberste Schutzschicht des Leders an, wodurch die Haltbarkeit Deines Kleidungsstücks um viele Jahre sinken kann.
Je nach Farbbehandlung des Leders könnte es darüber hinaus zu unerwünschten Auswaschungen kommen, die die Optik Deines Lieblingsstückes beeinträchtigen würden.
Da sich einmal entstandene Beschädigungen oft nicht mehr beheben lassen, ist beim Waschen von Leder also Vorsicht geboten.
Die gute Nachricht: In den meisten Fällen ist eine aufwendige Reinigung von Leder gar nicht nötig!
Was Du stattdessen tun kannst, um Deine Lederbekleidung sauber und gepflegt zu halten, erfährst Du jetzt.
Leder Imprägnierung – Verschmutzungen einfach vorbeugen
Wir empfehlen Dir, Deine Lederkleidung vor dem ersten Tragen zu imprägnieren.
Eine Behandlung mit einem Imprägnier Spray ist kinderleicht und schützt Deine Lederbekleidung effektiv vor Witterungseinflüssen.
Greife hierzu zu einem farblosen Leder-Imprägnierspray und sprühe Dein Kleidungsstück gründlich von allen Seiten damit ein – am besten im Freien.
Eine Imprägnierung verleiht dem Leder wasserabweisende Eigenschaften, wodurch das Risiko von Fleckenbildung stark reduziert wird.
Besonders sinnvoll ist eine Imprägnierung von empfindlichem Rauleder, wie Velours- und Nubukleder.
Feuchtigkeit und Flecken ziehen nicht mehr so schnell in die Poren des Leders ein, wodurch Dein Kleidungsstück vor Nässe und Anschmutzung geschützt ist.
Aber auch Glattleder, wie Lammnappa oder Rinderleder, profitiert von einer Imprägnierung:
Geschützt vor Wind und Wetter, die es auf Dauert hart und brüchig machen würden, bleibt es dank einer Imprägnierung strapazierfähig und geschmeidig.
Durch die entstandene „Schutzschicht“ wird die natürliche Barrierefunktion von Leder unterstützt und außerdem eine spätere Fleckentfernung erleichtert.
Eine Imprägnierung Deines Lederkleidungsstücks solltest Du, je nach Gebrauch, ein- bis zweimal im Jahr vornehmen.
Leder regelmäßig auslüften
Ob durchtanzte Partynacht, Grillabend oder Lagerfeuer - oft geht es nur darum, einen unangenehmen Geruch aus Lederjacke, Lederhose und co. herauszubekommen.
In so einem Fall reicht es meistens schon, Lederbekleidung gut auslüften zu lassen.
Nach ein paar Stunden an der frischen Luft riecht Dein Lieblingsteil wie neu.
Leichte Verschmutzungen von Leder per Hand entfernen
Um leichte Verschmutzungen zu entfernen, kannst Du Deine Lederbekleidung einfach und schonend per Hand reinigen.
Oberflächliche Verschmutzungen auf Glattleder lassen sich – dank Imprägnierung – häufig rückstandslos mit einem feuchten Tuch (ohne Seife) entfernen.
Die Reinigung von Wild- und Veloursleder kann sich ggf. etwas aufwendiger gestalten.
Nasse Flecken in Rauleder sollten, wenn möglich, direkt nach dem Entstehen mit einem Taschentuch aus dem Leder aufgetupft werden.
Für die Reinigung von Raulederbekleidung wie Wildlederjacke, Nubuklederhose oder Velourslederhemd gibt es außerdem Hilfsmittel wie die Wildlederbürste und das Lederradiergummi.
Bereits trockene Flecken auf Veloursleder lassen sich beispielsweise leicht mit einer geeigneten Lederbürste entfernen.
Hier solltest Du darauf achten, dass die Borsten der Lederbüste nicht zu hart sind. Außerdem solltest Du beim Ausbürsten der Flecken zu festes Schrubben vermeiden.
Für das Entfernen stärkerer Verschmutzungen in Rauleder empfiehlt sich das Lederradiergummi (Häufig auch als sog. „Schmutzradierer“ in Drogerien erhältlich).
Mit diesem leicht körnigen Reinigungsgummi lässt sich Schmutz einfach abradieren.
Ein Lederradiergummi benutzt man außerdem, um „speckige“, d.h. glänzend gewordene, Stellen in Rauleder wieder zu mattieren.
Häufig sind dies Tascheneingriffe, Kragen und Armabschlüsse.
Nach der Behandlung mit einem Lederradiergummi empfehlen wir die Entfernung des Abriebs mit einer Bürste, sowie – je nach behandelter Fläche – eine Auffrischung der Imprägnierung.
Innenfutter von Lederhosen per Hand waschen
Da Leder von Natur aus atmungsaktiv und feuchtigkeitsabsorbierend ist, gerät man in Lederhosen zum Glück selten ins Schwitzen.
Solltest du doch einmal das Bedürfnis haben, Deine Lederhose zu waschen, reicht eine Reinigung des Innenfutters – dem Teil mit direktem Körperkontakt – völlig aus.
Dieses lässt sich meist ganz oder teilweise nach oben hin aus der Lederhose herausziehen, sodass Du es vorsichtig mit der Hand durchwaschen kannst.
Lege die Hose dazu ins Waschbecken und spüle das Innenfutter vorsichtig durch, ohne das Leder nass werden zu lassen.
Hierbei solltest Du darauf achten, nur lauwarmes Wasser und mildes Waschmittel zu verwenden.
Das nasse Innenfutter dann unbedingt außerhalb der Hose trocknen lassen und erst vollständig durchgetrocknet wieder in die Hose hineinziehen
Tipp: Auch bei engen Röcken und Kleidern lässt sich oft das Innenfutter aus heraus- oder vom Leder wegziehen, sodass man es mit der Hand durchwaschen kann.